Angeln
Angeln auf dem Hochseekutter oder direkt in der Brandung bedeutet im Land zwischen den Meeren vor allem eins: Naturerlebnis, Erholung, kulturelles Erbe. Doch der Angeltourismus an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein hat in den letzten Jahren vermehrt mit Reglementierungen, wie z. B. dem Baglimit, zu kämpfen. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken und den Angeltourismus zu stabilisieren, haben sich angeltouristische Unternehmen von Flensburg bis Lübeck zusammengefunden und 2019 offiziell die Sparte Angeln im Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. (WiSH) gegründet. Ziel ist es, den Angelsport und den Angeltourismus an den Küstengewässern und im Binnenland Schleswig-Holsteins durch eine gemeinsame Lobby- und Marketingarbeit zu stärken und in Kooperation mit der EGOH weiterzuentwickeln.
Anglerguide
Mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren ist 2022 die 3. Auflage des Anglerguides für die Ostsee Schleswig-Holstein erschienen. Unter Federführung der EGOH und in Kooperation mit der WiSH haben Angler:innen aus der Region wissenswerte Hintergrundinformationen, Erlebnisberichte und spezielle Angebote für ein unvergessliches Angelerlebnis an der Ostsee gesammelt und unter dem Motto „Von Anglern für Angler“ als Magazin für die ganze Familie herausgegeben. Sowohl Angelinteressierte als auch Angeltouristen und langjährige Angelfans finden hier wertvolle Tipps zum natürlichen Umgang mit der Ressource Fisch und seinem Lebensraum Wasser. Durch die erfolgreiche Erstauflage dürfen sich Hobby-Angler:innen bereits auf eine jährliche Fortsetzung in den kommenden Jahren freuen.
Öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Förderung des Angeltourismus an der Ostsee Schleswig-Holstein
Mit der Bewilligung von Fördermitteln in Höhe von rund 65.000 € durch das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Naturschutz und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein (MELUND) hat der Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. (WiSH) in Kooperation mit der EGOH im April 2021 das Projekt "Öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Förderung des Angeltourismus"gestartet.
Die Marketingkampagne verfolgt das grundlegende Ziel, die infolge von Reglementierungen und nicht zuletzt der Corona-Pandemie stark geschwächten angeltouristischen Betriebe an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste und damit die imagebildende maritime Kultur in Schleswig-Holstein zu unterstützen und diese möglichst langfristig zu erhalten. Dabei soll das Thema „Meeresangeln an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste“ in neuen potenziellen Märkten bearbeitet und erschlossen sowie gezielt mit Maßnahmen in diesen Regionen beworben werden. Bei der Umsetzung der Maßnahmen wird auf die bereits begonnene Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative WIR-FISCHEN.SH aufgesattelt.
Konkret geplant sind die Erweiterung der Online-Plattform www.meeresangeln-sh.de, gezielte Online-Marketingmaßnahmen sowie die Produktion verschiedener Video-Clips und die Teilnahme an angeltouristischen Messen und Veranstaltungen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Diversifizierung der Zielfischarten und die Verträglichkeit von Angeltourismus und Naturschutz gelegt.
Baglimit 2022
Für das Jahr 2022 hat sich die WiSH gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH und dem Hochseeangel- und Bäderschiffe e.V. in einer Stellungnahme zur Festlegung der Fangmengen der Freizeitfischerei für den Dorsch in der westlichen Ostsee für die Belange der angeltouristischen Betriebe engagiert. Im Ergebnis hat die EU-Kommission folgende Fangmengen für den Dorsch festgelegt: In den Zonen 22-23 und 24 bis zu 6 nautischen Meilen ist außerhalb der Laichschonzeit ein Dorsch pro Tag/Angler:in erlaubt. Während der verlängerten Laichschonzeit (15. Januar – 31. März) sind diese Zonen komplett geschlossen. Ferner bleiben die Zonen 25-26 und 24 jenseits 6 nautischer Meilen ganzjährig komplett geschlossen.
Angelverbot in den Schutzgebieten der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)
Mit dem 28. September 2017 hat das Bundesumweltministerium Fakten geschaffen: In fünf Schutzgebieten der AWZ in der deutschen Nord- und Ostsee, darunter in Teilen des Fehmarnbelts, ist die Freizeitfischerei verboten. Trotz aller Bemühungen der „Allianz gegen das Angelverbot“ (Angelbetriebe, Hafenbetreiber, Bootsverleiher und Angelverbände aus ganz Schleswig-Holstein), diese Verordnung im Vorwege zu verhindern, konnte auch nach mehrfachen Gesprächsrunden und Demonstrationen kein Erfolg erzielt werden. Mit dem Ziel, die Existenzen der angeltouristischen Betriebe zu sichern, unterstützt die EGOH – wie auch weitere betroffene Angler und Betriebe – aktuell eine Klage, die von der Reederei Thomas Deutsch in Heiligenhafen gegen die Bundesregierung Deutschland und damit gegen das Verbot der Freizeitfischerei eingereicht wurde, mit ihrer fachlichen Expertise.

Wissenswertes über das Meeresangeln an der Ostsee und begleitende Themen wie Naturschutz oder rechtliche Rahmenbedingungen finden Sie im [KUDDER]-Flyer der WiSH.