Regionale Brancheneinschätzung

Seit 2010 steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ostholstein und Lübeck stetig an. Zum Stand der aktuellsten Auswertung Ende März 2022 waren 165.956 Frauen und Männer zwischen Fehmarn und Lübeck beschäftigt, ein Plus von 3.820 oder 2,4% zum März 2021. Innerhalb der letzten zehn Jahre betrug der Anstieg 26.374 oder 18,9%.

Trotz der Belastung der weltwirtschaftlichen Entwicklung infolge des Krieges erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) keinen Einbruch des deutschen Arbeitsmarktes. Durch den hohen Fachkräftemangel versuchen viele Betriebe ihre Beschäftigten auch in konjunkturellen Schwächephasen zu halten und der Arbeitsmarkt entwickelt sich trotz dämpfender Effekte weiter positiv.

Zuwachs der Beschäftigten erwartet

Zu den Chancen und Risiken des regionalen Arbeitsmarktes tauschten sich zum Ende des letzten Jahres Arbeitsmarktakteure, darunter auch die EGOH, aus und nahmen dabei die 20 größten Branchen unter die Lupe. Die stärksten Beschäftigungszuwächse werden demnach im Bereich öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen erwartet. Gründe für einen steigenden Personalbedarf in diesen Bereichen sind einerseits die Beliebtheit der Lübecker Bucht als Wohnort und der Zuzug älterer Menschen, andererseits auch die Alterung der Gesellschaft und die dadurch wachsende Zahl an Pflegebedürftigen. Durch den Ausbau offener Ganztagsschulen und Kindertagesstätten, dem steigenden Bedarf an Schulbegleitung, Sprachkursen sowie der Betreuung Geflüchteter wächst der Personalbedarf weiterhin.

Rückgänge der Beschäftigung werden unter anderem im Einzelhandel, der Reparatur von Kraftfahrzeugen oder Finanzdienstleistungen erwartet, da Preiserhöhungen und Unsicherheiten über weitere Kostenbelastungen die Konsumlaune dämpfen. Zudem haben der Ausbau des Onlinehandels, die Digitalisierung von Dienstleistungen und die Schließung von Filialen in der Finanzbranche negative Auswirkungen auf die Beschäftigungszahlen.

Insgesamt wird 2023 dennoch branchenübergreifend von einem Zuwachs von rund 2.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Lübeck und Ostholstein ausgegangen.

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